Transformation Quarterly 01_2025

Mitarbeiterbindung durch Interne Kommunikation stärken

Mitarbeiterbindung durch Interne Kommunikation stärken

Mitarbeiterbindung durch Interne Kommunikation stärken

Mitarbeiterbindung durch Interne Kommunikation stärken

Mitarbeiterbindung durch Interne Kommunikation stärken

Ein inspirie­render Abend mit spannen­den Diskussionen: Im Rahmen der INSP!RE-Konferenz für digitale Interne Kommunikation lud H/Advisors Deekeling Arndt zu einer Podiums­diskussion zum Thema Mit­arbeiter­bonding ein. Hier teilen wir mit Ihnen die Kern­aussagen der Panelist:innen zu folgender Frage: Wie kann die Interne Kommuni­kation zur Stärkung der Mit­arbeiter­bindung beitragen? Eine Zusammen­stellung von unserer Kollegin Eva Hinz.


Janine Langlotz, Leiterin Global Internal Communications DHL Express:

Mit radikaler Ziel­gruppen­orientierung! Das heißt, wir müssen die Bedürfnisse und Format-Gewohnheiten verschiedener Gruppen – z. B. Desktop und Frontline Worker – wirklich ernst­haft mitdenken. Und übrigens: Selbst die Kommuni­kation komplexer Themen, wie der Unter­nehmens­strategie, darf auch Spaß machen! Warum nicht einen informativen Text durch kreative, Engagement fördernde Formate ergänzen, die die Leute wirklich abholen? Quiz, Foto-Contest, Wort­such­spiele, Schnitzel­jagd im Intranet – digitale Interne Kommuni­kation sollte die Menschen mitreißen, Spaß an der Marke wecken und eine positive Kultur fördern. Und dann sind es oft die kleinen Dinge, die zählen: Dinge so zu nennen, wie es die Mit­arbeitenden auch tun, auf diverse Dar­stellungen achten oder kulturelle Unter­schiede berück­sichtigen. Ich kann aus Deutsch­land heraus nicht so kommunizieren, dass es perfekt nach Indien passt – das funktioniert nur, wenn die Kolleginnen und Kollegen vor Ort die Frei­heit haben, ihre Art, zu texten und zu designen, einzu­bringen. Local content first!

Dr. Jens Hagelstein, Postdoc Universität Wien:

Ein zentraler Punkt ist die Er­reich­barkeit – und das ist über­raschend: Unter­nehmen, bei denen die Beleg­schaft über­wiegend aus Non-Desk-Workern besteht, haben weniger Probleme mit der Er­reich­barkeit ihrer Mitarbeitenden – möglicher­weise, weil dort nur ein zentraler Informations­kanal genutzt wird. Ebenso entscheidend sind unter­schied­liche Nutzungs­gewohn­heiten. Dabei heißt jung nicht automatisch TikTok und älter bedeutet nicht, dass nur die Zeitung gelesen wird. Unsere Forschung zur Wert­schätzung zeigt außerdem eine deutliche Lücke: Während Mitarb­eitende oft für die Über­nahme von Verant­wortung anerkannt werden, wünschen sie sich besonders Wert­schätzung für ihre Zu­verlässig­keit. Dieses Bedürfnis zu be­rück­sichtigen, ist eine kosten­günstige, aber äußerst wirkungs­volle Stell­schraube. Schließ­lich ist psycholo­gische Sicher­heit nicht zu unter­schätzen: Sie schafft ein Umfeld, in dem Mit­arbeitende sich trauen, Kritik zu äußern – ein ent­scheidender Treiber für Innovation und Mit­arbeiter­bindung.

Tino Fritsch, Leiter Corporate Communications Class:

Um es ganz simpel auf den Punkt zu bringen: If I care, they care. Mit­arbeiter­bindung beginnt damit, dass Unter­nehmen ein echtes Interesse an den Menschen zeigen. Perfektio­nismus ist dabei fehl am Platz – es geht darum, wirklich nah an den Mit­arbeitenden zu sein, um besser zu ver­stehen, was sie wirklich bewegt. Nähe bedeutet auch, als Führungs­kraft Nähe zuzu­lassen. Vertrauen verdient man sich nicht mit der perfekten Inszenierung, sie entsteht durch direkten Austausch. Glaub­würdig­keit ist dabei un­verzicht­bar: Wer in der Krise nicht sein Wort hält, kann sich jede Bonding-Maßnahme sparen. Menschen schätzen Ehrlich­keit – gerade in schwierigen Zeiten. Kommunikation sollte außer­dem immer darauf angelegt sein, Ver­halten positiv zu verändern. Tools wie KI-Über­setzungen helfen, Barrieren zu überwinden und Inhalte besser zu machen – die Technik unter­stützt, aber Werte und Haltung sind ent­scheidend. Das unterscheidet uns von Maschinen.

Fotos: H/Advisors Deekeling Arndt