Transformation Quarterly 02_2024

Unübersicht­lich­keit ist ein Merkmal unserer Zeit. Dies trifft auch auf die Medien­landschaft im politischen Raum zu. Allein das Angebot an Politik-Newslettern, die in den letzten Jahren aus dem Boden gestampft wurden, ist über­wältigend: Pioneer Briefing, Politico, Table.Briefings, Tages­spiegel Background, Handels­blatt Morning Briefing, SZ-Dossier oder BI-Papers. Letzterer ver­öffentlicht un­gefiltert Papiere, die im poli­tischen Berlin geleakt werden. Andere werben damit, dass man nur bei ihnen all­um­fassend informiert wird. Das stimmt mal mehr, mal weniger. Aber Fakt ist: Durch die Ver­änderung der Medien­landschaft und die verstärkte Nutzung von sozialen Medien, Streaming-Platt­formen, News­lettern und Podcasts nimmt die Tendenz zu ein­seitigen Darstellungen, zum Simpli­fi­zieren, Morali­sieren, Emotionali­sieren, Skandali­sieren und Diffa­mieren auch in der poli­tischen Kommuni­kation noch weiter zu. Und vor allem eins hat sich verändert: Das Tempo, mit dem sich seriöse genauso wie verzerrte Informa­tionen verbreiten, ist enorm. Dieser massive Umbruch in der Medien­landschaft und die damit einher­gehende veränderte Rezeption bleiben nicht ohne Folgen für den Prozess der poli­tischen Meinungs­bildung.

 

 

Was bedeutet diese Ent­wicklung für die Kommunikation von Politiker:innen und Unter­nehmen, aber auch für Medien­schaffende selbst? Wie verändert sich der Arbeits­alltag von Kommunikations­verantwortlichen? Und worauf kommt es beim nach­haltigen Aufbau von Netz­werken zwischen Politik und Wirt­schaft an?

Wir haben dazu für unser Trans­formation Quarterly verschiedene Akteure und Akteurinnen befragt, die am Prozess der poli­tischen Meinungs­bildung beteiligt sind. Steffen Hebestreit muss rund um die Uhr als Regierungs­sprecher im unauf­haltsam fließenden Strom an Informa­tionen die Politik von Bundes­kanzler Olaf Scholz und der Ampel­koalition über­zeugend erklären. Sabine Jeschke ist Leiterin Unter­nehmens­kommunikation & Public Affairs des zweit­größten Vermieters Deutsch­lands. Bei der LEG Immobilien Gruppe ist sie nicht nur für die interne, sondern auch für die externe Kommunikation Richtung politischer Stake­holder zuständig. Christoph Schwennicke ist ein erfahrener Journalist, der das poli­tische Geschehen in Berlin seit Jahr­zehnten beob­achtet und kommentiert. Eva Messerschmidt ist als Kommunikations­chefin des Unterhaltungs­riesen RTL an der Schnitt­stelle von Konzern und Medien­haus in besonderer Weise gefordert. Um in einer Zeit des fundamen­talen Wandels erfolg­reich agieren zu können, müssen Unter­nehmen ihre Kommunikations- und Public-Affairs-Strategien an neu­artige Anforderungen anpassen. Diese Auf­fassung vertritt Markus Schindler von unserer Partner-Agentur PANTARHEI in einem Gast­beitrag. Welchen Ansatz wir als im politisch-publi­zistischen Umfeld agierende Politik- und Kommunikations­beratung vertreten, wird ebenfalls in diesem News­letter thematisiert.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! 

Ihr Serkan Agci

Mit dem viertel­jährlich erscheinenden Trans­formation Quarterly (TQ) geben wir einen Einblick in unsere Arbeit, bieten prominenten Akteur:innen eine Platt­form und geben Denkanstöße. Wenn Sie Interesse an den großen Trans­formations­themen unserer Zeit haben, melden Sie sich gerne hier für das TQ an.

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