Transformation Quarterly 02_2025

Mit dem neuen Koalitions­vertrag senden die zu­künftigen Regierungs­partner unter der Führung von Friedrich Merz ein Signal von Zuver­sicht in unsicheren Zeiten: Germany is back – mit einem ambitio­nierten Regierungs­programm, gestützt von einem ambitio­nierten Budget.


Endlich ein Funken Planungs­sicher­heit für die Wirt­schaft. Denn die Ent­scheidung der US-Admini­stration unter Präsi­dent Trump, mit um­fassen­den Zöllen bisherige Partner und Wett­bewerber gleicher­maßen gefügig zu machen, hat die Welt­wirtschaft in schwere Turbu­lenzen gestürzt. Trotz der erneuten Kehrtwende – die Zusatzzölle wurden für 90 Tage ausgesetzt – bleibt die Verunsicherung.


Deutsch­land und die Europäische Union stehen vor einer der größten Heraus­forderungen ihrer Geschichte: Wie den notwendigen Wandel gestalten, wenn lang­jährige Partner­schaften und bisher verläss­liche Institu­tionen und Allianzen ins Wanken geraten?

In einem globalen Umfeld, das so stark wie lange nicht von tief­greifenden geo­politischen Spannungen, techno­logischen Umwälzungen und gesell­schaft­lichen Umbrüchen geprägt ist, müssen Unter­nehmen ihre Planungs­strategien grund­legend über­denken. Was braucht es, um lang­fristige ökonomische Sicher­heit zu erlangen? Und was bedeutet es für den Umgang von Wirt­schaft, Politik und Gesell­schaft, wenn die wohl­stands­sichernden Regeln und Institutionen systematisch abgebaut werden?

Diesem Thema möchten wir unsere neue Ausgabe des Transformation Quarterly widmen.
 


Die Beziehungen zwischen Europa und den USA sind auf einem Tief­punkt. Handels­konflikte und techno­logische Blockaden sind nur einige der Instrumente, die dabei zum Einsatz kommen. Die steigenden Spannungen in Handels­beziehungen haben direkte Auswirkungen auf Liefer­ketten, Produktions­verlagerungen und techno­logische Kooperationen.

Dabei sind Verwerfungen in den trans­atlan­tischen Beziehungen keine Selten­heit, neu sind jedoch die Tiefe und Qualität der Spannungen. Streit auf den obersten Ebenen der Macht wurde stets aus­ge­glichen und durch eine enge und wohl­wollende Zusammen­arbeit auf der administra­tiven Ebene gelöst. Diese Gewiss­heit fehlt heute.

Vor diesem Hinter­grund muss die Wirt­schaft aktiv Verant­wortung über­nehmen und innovative Lösungen entwickeln, die ihre Resilienz stärken und ihre Wett­bewerbs­fähigkeit langfristig sichern. Auch bei der Gestaltung inter­nationaler Beziehungen kommt den Unter­nehmen eine wichtige Rolle zu. Denn die Institutionen und Regeln, die die Grund­lage für den globalen Handel und die bei­spiel­lose Wohlstands­steigerung der letzten 30 Jahre bilden, sind unter Druck geraten. Die damit verbundenen Un­sicher­heiten sind verheerend für unsere Wirt­schaft, unseren Wohl­stand und unsere Zukunft.

Das Zitat von John F. Kennedy „Let us not ask what the govern­ment can do for us, but what can we do for our govern­ment“ aus 1961 hat in diesem Zusammen­hang mehr Relevanz denn je. Die wirt­schaft­lichen Heraus­forderungen, vor denen wir stehen, erfordern eine aktive, voraus­schauende Haltung, nicht nur vom Staat, sondern von uns allen und ins­besondere von der Wirt­schaft. Wir, als Unter­nehmen, müssen uns als aktive Akteure im globalen Wandel begreifen, den globalen Weck­ruf aufgreifen und gemein­sam die Grund­lagen für eine stabile und resiliente Zukunft neu er­ar­beiten. Die staat­lichen Akteure allein werden es nicht schaffen.

Wie das möglich ist und was das für Unter­nehmen in den großen welt­wirtschaft­lichen Regionen heißt, haben wir unsere inter­nationalen Kolleg:innen gefragt. Sie werfen mit uns einen Blick auf wirtschafts­politische Faktoren und Public-Affairs-Arbeit in ihren verschiedenen Regionen.

Unsere Kolleg:innen aus Washington D.C. geben eine erste Handhabung, was insbesondere börsennotierte Unternehmen angesichts der U.S.-Zölle berücksichtigen sollten. 

Zugleich liefern wir mit dem Financial Markets Report 2025 von H/Advisors Abernathy einen Überblick über die Trends, Risiken und Chancen der Finanz­märkte in 2025, schauen im Rahmen unseres Brüsseler Experten­gesprächs auf die Zukunft der Europäischen Union und diskutieren Elemente der neuen globalen Ordnung am Beispiel der WHO und der inter­nationalen Gesund­heits­politik.

Wir wünschen Ihnen eine erkenntnis­reiche Lektüre,

Bernd Buschhausen


Fotocollage: H/Advisors Deekeling Arndt

Mit dem viertel­jährlich erscheinenden Trans­formation Quarterly (TQ) geben wir einen Einblick in unsere Arbeit, bieten prominenten Akteur:innen eine Platt­form und geben Denkanstöße. Wenn Sie Interesse an den großen Trans­formations­themen unserer Zeit haben, melden Sie sich gerne hier für das TQ an.

Globale Perspektiven für Unternehmen – aus Brüssel, Washington, Paris und London

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Eine erste Einschätzung zu den von Präsident Trump verhängten Zöllen

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Die Europäische Union im Umbruch // Eröffnung von H/Advisors Brüssel

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„WHO’s next?“ – Diskussion zu Trumps Umgestaltung der globalen Gesundheitsagenda

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Finanzmärkte 2025 – Trends, Risiken, Chancen

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