Transformation Quarterly 03_2023

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Krise. Nachdem sie zu Beginn des Jahres in eine Rezession gerutscht war, stagnierte sie im zweiten Quartal. Nicht nur die Inflation drückt auf die Konsum­laune der Deutschen, auch andere Indikatoren deuten darauf hin, dass die Wirt­schaft erheblich schwächelt. Eine rasche Besserung ist nicht in Sicht.
 

Im dritten Trans­formation Quarterly in diesem Jahr widmen wir uns der Frage, wie Politik und Wirt­schaft in den Feldern Klima und Energie den Weg aus dem Konjunktur-Tief finden können – und welche Bedeutung dabei der strate­gischen Kommuni­kation zukommt.
 

 

Dazu haben wir mit dem Chef der Industrie­gewerk­schaft Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, zum Vorschlag eines Industrie­strompreises in Deutsch­land gesprochen. Zum selben Thema erläutert unser Kollege Volker Heck in seinem Beitrag, dass Unternehmen in einem politisch schwierigen Umfeld navi­gieren müssen und warum es eine detaillierte Road­map braucht, um etwaigen Hürden vorab zu begegnen.

Eindrück­lich erklärt uns der Chef des Energie-Versorgers Octopus Energy, Bastian Gierull, im Rahmen eines Inter­views, warum die Schwarz­malerei in Bezug auf unseren Industrie­standort nicht ziel­führend ist und warum Start-ups wie Octopus Energy ein bisher unter­schätzter Teil der Lösung sind. Kein Start-up, aber dafür einer der größten Vermieter Deutsch­lands ist die LEG. Im Rahmen ihres Parlamenta­rischen Abends in Berlin hat die LEG gemein­samen mit ihren Partner-Unternehmen politischen Stake­holdern ihre Lösungs­ansätze für den Wohnungs­markt in Deutsch­land präsentiert und klare Forderungen Richtung Politik aufgestellt. Passend dazu geht meine Kollegin Cathrin Sengpiel auf kommuni­kative Heraus­forderungen zwischen Klima­schutz und Wettbewerbs­fähigkeit ein.

Denn die zunehmende Bedeutung (und Verteuerung) energie- und klima­relevanter Indikatoren schafft einen unter­nehmerischen Ziel­konflikt par exellence: einer­seits notwendige Investitionen in Klima­neutralität und Beschleunigung auf dem Pathway to Zero, anderer­seits zunehmender Kostendruck und damit Schwächung von Wert­schöpfung und Wettbewerbs­fähigkeit – was wiederum Investitionen erschwert. Dieser Ziel­konflikt erfordert einen intensiven und sach­orientierten Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Gesell­schaft. Für Unternehmen heißt das: immer wieder glaubhaft ihren Weg und den Beitrag zur Klima­neutralität verdeutlichen – gleichzeitig aber auch selbst­bewusst auf die notwendigen Rahmen­bedingungen einwirken, ohne dabei in alte industrie­politische Forderungs­muster zurückzufallen. Dieser Spagat erfordert kommuni­katives Feingefühl und ständige Justierung in dynamischen Meinungs­welten, um gleicher­maßen Klima- und Wertschöpfungs­ziele in der Akzeptanz von Politik und Gesell­schaft abzusichern.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Inspiration bei der Lektüre. Und wenn Ihnen Aspekte in dem Diskurs zu kurz kommen, schreiben Sie uns gerne. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Mit dem viertel­jährlich erscheinenden Trans­formation Quarterly (TQ) geben wir einen Einblick in unsere Arbeit, bieten prominenten Akteur:innen eine Platt­form und geben Denkanstöße. Wenn Sie Interesse an den großen Trans­formations­themen unserer Zeit haben, melden Sie sich gerne hier für das TQ an.

Ansprechpartner

Drei Fragen an IGBCE-Chef Michael Vassiliadis

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Lösungsansätze zur Erreichung des Klimaziels im Gebäudesektor – Parlamentarischer Abend der LEG

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Im Gespräch mit Bastian Gierull, Octopus Energy Germany

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Ist der „Brückenstrompreis“ nachhaltig oder eine „Brücke ins Nirgendwo”?

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Reputation sichern: Kommunikative Herausforderungen zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit

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