Der Brexit stellt die Politik in Großbritannien bei der Neuordnung ihres Verhältnisses zur EU vor Herausforderungen. Gleiches gilt für die Unternehmen – vom mittelständischen Familienbetrieb bis zum Weltmarktführer. Durch den selbstgewählten Austritt aus der Union hat sich Großbritannien seiner direkten Einflussmöglichkeiten auf die zentralen politischen und regulatorischen Entscheidungen in Brüssel beraubt.
Es gibt keine Abgeordneten oder Mitglieder der Kommission mehr, die sich für die Belange des Königreiches und britischer Unternehmen stark machen können. Folglich ist es für letztere deutlich schwerer geworden, ihre Anliegen in Europa zu positionieren. Die Wahrscheinlichkeit, mit originär britischen Anliegen bei den Vertretern anderer Staaten in Brüssel auf offene Ohren zu stoßen, ist – auch nach dem holprigen Verhandlungsverlauf der vergangenen Monate – deutlich geringer geworden.
Auch auf Ebene der Mitgliedsstaaten hat der Brexit zu einer massiven Schwächung der Interessen britischer Unternehmen geführt. Der Druck, dass sich die verbliebenen Mitgliedsstaaten der EU in Brüssel mit selbstbewusst auftretenden Vertretern Großbritanniens einigen müssen, ist weggefallen. Dadurch wurde deren Position nachhaltig geschwächt. Gleichzeitig gewinnt der bilaterale Austausch für britische Unternehmen an Bedeutung. Denn wesentlich mehr Regeln werden künftig zwischen dem Königreich und den europäischen Hauptstädten verhandelt werden.
Britische Unternehmen haben in Europa keine Lobby mehr
Britische Unternehmen haben in Europa ihre Lobby durch politische Repräsentanten verloren und müssen sich jetzt selbst auf den Weg machen. Sie müssen dafür sorgen, dass politische Entscheidungen in Brüssel nicht gegen britische Interessen getroffen werden. Dafür müssen sie sich in den EU-Hauptstädten – in Berlin, Paris und Madrid – politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Verbündete suchen, die sie in ihren Anliegen – europäische wie nationale – unterstützen. Kein britisches Unternehmen kann es sich leisten, Europa zu verlieren.
Der ehemalige britische Botschafter bei der EU, Sir Ivan Rogers, brachte es im deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel wie folgt auf den Punkt: Damit der Brexit zum Erfolg werden könne, brauche London überall in der EU „Augen und Ohren“. Was für die Regierung Ihrer Majestät zutrifft, trifft auch auf die britischen Unternehmer zu – auch sie müssen nach dem Brexit ihre Präsenz in Europa neu ausbauen. Ohne eine starke Stimme, sei es über Handelskammern, Branchenverbände oder eigene Repräsentanzen, drohen sie, den Anschluss in Europa zu verlieren. Schaffen es britische Unternehmen nicht, ihre Bedürfnisse und den Einfluss auf regulatorische Entscheidungen auf dem Kontinent selbst zu organisieren, stehen sie in Zukunft allein da. Ohne starke Partner und „Augen und Ohren“ werden sie sich niemals in einem Europa der 27 Staaten behaupten können.
Ein tiefgreifendes Verständnis, wie Europa funktioniert, ist der Schlüssel zum Erfolg
Die Ansprache der richtigen Stakeholder, Zugänge zu politischen Entscheidern und ein tiefgreifendes Wissen über politische Abläufe und Positionen in den europäischen Nationalstaaten werden von fundamentaler Wichtigkeit, um überhaupt die Chance auf Einflussnahme auf regulatorische Rahmenbedingungen in der EU nehmen zu können. Es geht um Zugänge zu Entscheidern in nationalen Parlamenten und Regierungen, Veranstaltungen gemeinsam mit anderen Branchen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, oder um eine belastbare und kundige Analyse politischer Prozesse und medialer Trends.
Im AMO-Netzwerk finden britische Unternehmen einen starken und professionellen Partner, der die Brücke zwischen London, Brüssel und den Hauptstädten der EU schlägt. Ein Partner, der in allen drei politischen Räumen über umfassende Kenntnis der Abläufe und Gestaltungskräfte sowie über belastbare Netzwerke verfügt.
Mit erfahrenen Teams in Brüssel, London, europäischen Hauptstädten und den wichtigen Finanzmärkten bieten wir europäische und nationale Expertise in politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fragen. Wir machen den britischen Anspruch deutlich, auch weiterhin ein prägender Faktor des europäischen Wirtschaftsraums zu bleiben. AMO gibt britischen Unternehmen in der EU auch nach dem Brexit eine Stimme.
Wie wir Sie bei der Bewältigung dieser Herausforderung unterstützen können, finden Sie hier.
Mehr zu den Herausforderungen britischer Unternehmen nach dem Brexit lesen Sie im Interview mit Matthias Machnig.
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