TQ Restrukturierung

Von Cathrin Sengpiehl

Die zu beob­achtende Gleich­zeitig­keit von unum­gäng­lichen Stellen­streichungen und akutem Fach­kräfte­mangel in weiten Teilen der deutschen Wirt­schaft erscheint paradox – und sollte deshalb nach­voll­ziehbar erklärt werden. Nur so lässt sich das Vertrauen der Mit­arbeitenden erhalten und nur so können dringend benötigte Talente gewonnen werden.

Auf dem Arbeits­markt ist derzeit eine Gleich­zeitig­keit von notwendigem Stellen­abbau und akutem Fach­kräfte­mangel zu beobachten. Wie lässt sich vor diesem Hinter­grund intern Wertschätzung vermitteln, während gleich­zeitig Stellen gestrichen werden? Wie lässt sich gutes Fach­personal für neue Geschäfts­bereiche im „War for Talents“ gewinnen, wenn Negativ-Schlag­zeilen die öffent­liche Wahr­nehmung dominieren? Wie lässt sich eine attraktive Unter­nehmens­kultur pflegen, wenn Veränderungen den Arbeits­alltag prägen? Angesichts dieser Fragen stehen Unter­nehmen vor einem Spagat, der vor­rangig über die Auflösung vermeint­licher kommunikativer Wider­sprüche gelingen kann. Das Gebot der Stunde lautet, Restrukturierung und Employer Branding miteinander zu verknüpfen.

Restruktu­rierungen sind eine Art unter­nehmerische Wende­marke und bieten deshalb die Chance, angestaubte Arbeit­geber­marken in Richtung Zukunft auszu­richten. Hierzu müssen Gesamt­strategie und Vision klar sein; ebenso der Weg dorthin unter erschwerten Bedingungen. Und vor allem: Führungs­kräfte sind noch stärker als sonst gefordert, zu kommunizieren, zu motivieren und vorzuleben, welche Fähig­keiten und Mentali­täten die Trend­wende einleiten.

Hierzu braucht es kontinuier­lich Transparenz und ein Auftreten, das Zuver­sicht und einen klaren Plan ver­mittelt. Unter­nehmen sollten ehrlich in den Dialog treten. Jeder Stellen­abbau ist schmerz­haft. Doch Restruktu­rierungen eröffnen auch neue Möglich­keiten: Etwa durch den Ausbau zukunfts­sichernder Geschäfts­felder und dem oftmals auch damit verbundenen Bedarf an neuen Kompe­tenzen, eine Verschlankung von Strukturen für mehr Dynamik sowie eine Neu­ausrichtung der Employer Brand nach innen und außen.

Foto: iStock.com/Prapat Aowsakorn

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