Transformation Quarterly

Zu den großen Transformations­themen unserer Zeit stellten wir Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorstands­sprecher der staatlichen Gesell­schaft für Inter­nationale Zusammen­arbeit (GIZ), drei Fragen:

In der exklusiv für das Trans­formation Quarterly vorgenommenen Umfrage steht das Thema Klima­schutz bei Unter­nehmern und Selbst­ständigen nicht an vorderster Stelle. Können Sie diese Position der Unternehmer nach­voll­ziehen?

Digitalisierung und Klima­wandel sind die beiden großen Trans­formations­fragen für Gesell­schaft, Wirt­schaft und Individuen. Diese haben sich auch durch die Corona-Pandemie und den russischen Angriffs­krieg gegen die Ukraine nicht geändert, im Gegen­teil: Letztlich beschleu­nigen sie die Trans­formation global. Klug ist es, dass die tages­aktuellen Sorgen – und davon gibt es viele – nicht dazu führen, dass man die grund­sätzlichen aus dem Blick nimmt. Das wird die Probleme nur vergrößern und verteuern. Erfolg­reich wird man am Ende damit schon mittel­fristig nicht mehr sein.

Die GIZ ist ein großer Arbeitgeber, hat 25.000 Mit­arbeitende weltweit – und trägt damit auch eine große Verantwortung im Bereich Nach­haltig­keit. Welche Bedeutung hat das Thema für Sie und wie kommunizieren Sie das gegenüber Ihren Mitarbeitenden?

Unser Auftrag ist es, weltweit an einer besseren Zukunft zu arbeiten. Die Nach­haltig­keits­ziele der Vereinten Nationen sind dabei unser Ziel­rahmen. Wir kommuni­zieren dazu permanent, wir arbeiten daran permanent und letzt­lich ist es Unternehmens­identität.

Worauf kommt es aus der Sicht einer Institution wie der GIZ beim Krisen­management an?

Der Führungs­schwerpunkt der GIZ im Jahr 2023 ist die Stärkung der Resilienz. Ich erwähne dies, weil unsere sehr erfolgreiche Leistungs­erbringung gerade während der Pandemie etwas damit zu tun hat. Das Manage­ment hat sehr eng, schnell und vertrauens­voll zusammen­gearbeitet. Daraus entstanden regelmäßige Orientierung und Entscheidungen. Orientierung ist gerade in Krisen extrem wichtig, weil man mit der realen Unsicher­heit umgehen muss. Wir haben aber auch sehr stark ins Unter­nehmen reingehorcht und viel gehört. Daraus sind viele Maßnahmen entstanden, gerade auch im Health Management des Hauses. Das hat einen realen Beitrag zur Leistungs­stärke gebracht. Deshalb auch der Führungs­schwerpunkt, weil wir das systematisch ausrollen wollen.

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